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Einmal quer über die Adria und rein in die dalmatische Inselwelt

Nach der Fahrt entlang der italienischen Küste bis zu den Tremiti-Inseln sind wir einmal quer über die Adria zur Insel Lastovo, Süddalmatien (Kroatien). Die Inselwelt Dalmatiens mit den grünen Inseln, dem türkisfarbenen Meer, den verträumten Städtchen und den vielen kleinen Buchten hat uns begeistert!

Einmal quer über die Adria und rein in die dalmatische Inselwelt

Ahoi liebe Leute

Wir melden uns zurück aus der Sommerpause 😉 und berichten euch gerne von unseren neuen Abenteuern! Nach der Stadt Pescara haben wir die neue Marina Sveva angesteuert und für einen Tag die Retortenstadt von Montenero bestaunt. Da wir diesen Ort noch vor Beginn der Hauptsaison besuchten, glichen die verlassenen Strassen eher einer Kulisse aus einem postapokalyptischen Film und man war geneigt, hinter jeder Ecke die Filmcrew zu erahnen. Trotz der leeren Strassen fanden wir eine offene Hinterhofpizzeria, die den italienischen Pizzen wieder alle Ehre erwies, da kümmerte uns das Ambiente auch nicht mehr weiter.

Weiter gings nach Termoli. Ach, Termoli, so ein wunderschönes Altstädtchen. So stell ich mir Italien vor! Alte Festungsmauern mit dazugehörigem Türmchen, natürlich einer Basilika sowie kleinen Geschäften und ausgezeichneten Essmöglichkeiten. Dazu eine zentral gelegene Marina, die günstige Liegeplätze anbietet. Na dann bleiben wir doch vier Nächte 🙂😏, bevor wir zu den Tremiti Inseln segeln.

Nach vier Tagen Dolce Vita stachen wir in See Richtung Tremiti Inseln. Wir folgten dabei der Fähre, genannt Santa Lucia, die diese Strecke allerdings in etwa einer Stunde zurücklegt. Wir benötigten für die gleiche Distanz etwa fünf Stunden, konnten aufgrund eines tollen Windes dafür aber den ganzen Weg segeln. Bei den Inseln angekommen, legten wir mit Hilfe des Marineros an einer Boje an und betrachteten das emsige Treiben der Tagestouristen, die diese kleine Inselgruppe bevölkerten, bevor sie abends mit den Fähren, Partybooten und dergleichen wieder zum Festland gebracht wurden. Wir genossen derweil das kühle Nass und gönnten uns einen wohlverdienten Apérol Spritz an der nächstgelegenen Bar🥂

Am nächsten Tag brachen wir bei Sonnenaufgang auf, um die 75 Seemeilen, die vor uns lagen, bei Tage zu meistern. Kaum waren wir unterwegs, als uns auch schon eine Schule von Delfinen begrüsste und uns ein Stück auf unserem Weg begleitete. Unser Boot schien ihnen zu gefallen, da wir ihnen bei ihren Sprüngen zusehen durften. Unvergesslich der eine Delfin, der vor unserem Bug ganz aus dem Wasser sprang, so dass ich ihn vom Steuer aus bewundern durfte. Hier der Video-Zusammenschnitt:

Nach diesem unvergesslichen Erlebnis gings unter Motor weiter, vorbei am letzten italienischen Eiland Pianosa quer durchs Verkehrstrennungsgebiet bei der kroatischen Insel Palagruža. Ein Verkehrstrennungsgebiet auf dem Meer zeichnet sich dadurch aus, dass grosse Schiffe (etwa Tanker) in diesem Bereich wie auf einer Autobahn in je einer Richtung fahren. Kleine Freizeitboote queren diese Gebiete in einem Winkel von 90 Grad. Das hat bei uns so ausgesehen und wir waren schon beeindruckt, teils knapp 300 Meter lange Tanker an uns vorbeirasen zu sehen:

Am Abend des gleichen Tages kamen wir nach knapp 12 Stunden Fahrt an unserem Ziel auf der kroatischen Insel Lastovo, Skrivena Luka (versteckter Hafen) an. Dieses wunderschöne Fleckchen befindet sich in einem Naturpark, der für seinen dunklen Sternenhimmel bekannt ist. Bereits in der ersten Nacht konnten wir die Milchstrasse und Sternschnuppen bewundern.

Auch unsere Segelyacht benötigte nach dieser langen Fahrt Pflege und verlangte nach neuem Getriebeöl. Da wir das nicht vorrätig hatten und sich in dieser Bucht lediglich Restaurants befanden, mussten wir irgendwie ans andere Ende der Insel gelangen. Dies stellte sich als nicht ganz einfach heraus, aber zum Glück kannte der Marinero einen "Ivan", von dem wir ein Auto für 50 Euro mieten konnten. Konkret hiess dies, Telefonnummern tauschen, den Führerschein fotografieren, 50 Euro bezahlen, Ivan zu seinem Haus fahren und los ging die Fahrt ins Blaue. An der Tankstelle angekommen hiess es leider, sie hätten dieses Öl nicht im Verkauf. Enttäuscht zogen wir von dannen und tätigten dafür einen Grosseinkauf samt Restaurantbesuch. Die Rückfahrt nach Skrivena Luka wurde dann zu einem kleinen Höllentrip, da uns dieses elende Google über eine Strasse führte, die sich von geteert, zu eng, zu Steinstrasse, die den Hügel hinunter ins Leere führte, entpuppte 🤬. So im Nichts angelangt, mussten wir umkehren, obwohl wir nur noch zwei Kilometer von der Bucht entfernt waren und die ganze Strecke zurückfahren. Nach dem wir mit dem Peugeot 308 (über 260'000 km auf dem Tacho) wieder den Hügel auf der Schotterpiste erklommen hatten, waren wir heilfroh und voll des schlechten Gewissens, da wir schon damit rechneten, den Peugeot in den Ruhestand geschickt zu haben. Beim Boot angekommen reinigten wir die Karre ein wenig und brachten diese Ivan zurück. Als er uns fragte, ob wir alles erledigen konnten und wir wegen des Öls verneinten, meinte er, er schaue mal in seiner Garage, allenfalls hätte er etwas. Und Tatsache, er hatte noch eine geöffnete Flasche und erklärte, er habe diese auch bei der Tankstelle bezogen, bei der wir gewesen seien. Er könne uns den Rest geben. Oh Mann, das schlechte Gewissen pochte im Hinterkopf!! Cool bleiben und ein fettes Trinkgeld geben (jedoch nicht zu fett, nicht, dass er noch misstrauisch wird)...🙈. Ivan fuhr uns zum Boot zurück und es schien, als ob der Peugeot unsere Offroad-Tour gut verkraftet hatte. Also, falls ihr irgendwann mal auf Lastovo in Skrivena Luka landet und weshalb auch immer ein Auto benötigt, Ivan ist euer Mann 😀

Auf Skrivena Luka folgten drei wunderbare Tage östlich von Lastovo in einer Bucht (Insel Saplun) umgeben von kleinen Inselchen, die ebenfalls zum Naturpark Lastovo gehören. Für alle, die nicht nur einen Tag an diesem wunderbaren Ort verbringen wollen, lohnt es sich, länger zu bleiben, da der Bojenliegeplatz

immer günstiger wird, je länger man bleibt (1. Tag 40 Euro, 2. Tag 20 Euro, 3. Tag gratis).

Da die kroatischen Winde in diesem Sommer einiges zu bieten haben und uns nach drei Tagen traumhafter Sonnenuntergänge eine Starkwindwarnung dazu zwang, einen sicheren Ort anzulaufen, machten wir uns am vierten Tag auf den Weg an der Insel Korčula vorbei nach Lovište (Festland). Ein erstes Mal durften wir aufgrund des Düseneffekts im Kanal von Korčula mit den stärkeren Winden Bekanntschaft machen. Zu Beginn war das mit der einhergehenden Abkühlung noch ganz angenehm, aber je länger wir da durchfuhren, desto fokussierter waren wir. Wegen des Windes kreuzten von links und rechts Windsurfer und Kiter mit einem Höllentempo unseren Weg und wir versuchten, einen sicheren Weg (also für die andern) durch dieses Meer von Farbtupfern zu finden. War nicht ganz einfach und am Schluss des Kanals erwartete uns eine Gegenströmung mit besch... Wellen von einem Meter Höhe und in sehr kurzem Abständen, so dass wir trotz Motor gegen die Wellen aufkreuzten mussten, um nicht das ganze Inventar durcheinander zu bringen. Aber zum Glück haben wir ja eine klassische Moody, die so etwas gut meistern kann. Als wir in Lovište ankamen, merkten wir, dass wir nicht die einzigen mit dieser Idee waren. Die Bucht war voll mit ankernden Booten, die Schutz vor den Winden und den Wellen suchten. Wir fanden ein Plätzchen in der hintersten Ecke der Bucht und liessen zum ersten Mal in dieser Saison den Anker runter.

Nach vier Tagen Ankern verliessen wir den sicheren Hafen von Lovište und machten uns auf zu unserem Zwischenstopp auf der Insel Hvar, dem Restaurant Gambo, das einsam in einer kleinen Bucht im südlichen Teil von Hvar gelegen ist. Das Restaurant bietet seinen Gästen fünf Bojen, der Betrag für die Boje wird beim Restaurantbesuch an die Konsumation angerechnet, was bedeutet, dass man bei zwei Personen lediglich den Preis für eine Person bezahlt. Und da das Restaurant von einer Fischerfamilie betrieben wird, gab es natürlich Fisch, was für meine bessere Hälfte normalerweise nicht die erste Wahl ist, jedoch war das Essen beim Gambo einfach nur köstlich🤤

So gut gesättigt legten wir am nächsten Tag in der Frühe los, um den Hafen von Pučišća auf der nördlich gelegenen Insel Brač bei gemässigtem Wind zu erreichen. Auf Brač hatten wir im Landesinneren ein Häuschen mit Pool und umgeben von einem Olivenhain für eine Woche gemietet, um der andauernden Hitzewelle zu entkommen und die Insel zu besichtigen. In Pučišća angekommen, genossen wir drei Tage lang dieses wunderschöne Städtchen, das berühmt ist für seine Steinmetzkunst, bevor wir ein Auto mieteten, um die Insel und Split unsicher zu machen. Split wollten wir eigentlich wegen der Hochsaison links liegen lassen, da aber einer unserer Wasserschläuche anfing zu lecken, mussten wir aufs Festland, um Ersatz zu organisieren. So fuhren wir mit der Autofähre von Supetar (Hauptort von Brač) nach Split und fanden den benötigten Schlauch sowie weitere Annehmlichkeiten (z. B. Allys Lieblingsfutter🫡) in der benachbarten Shopping Mall. Das gemietete Häuschen war ein Glücksfall, da es in dieser Woche infolge von Stürmen in der Gegend von Split zu zahlreichen Unfällen und Verletzten kam. So löste sich etwa eine der Autofähren im Hafen von Split und versenkte dort ein Boot. Wir konnten derweil die Landschaft von Brač mit Hilfe von Geocaching (danke Sascha 🤗) erkunden und Alltägliches, wie Wäsche waschen lassen, erledigen.

Nach zehn Tagen verliessen wir Pučišća, um für zwei Tage in einer nahe gelegenen Bucht (Luka) an einer Boje zu liegen. Mittlerweile sind wir bald eine Woche hier, da die Bora uns die Weiterfahrt vermiest und es sich in dieser Bucht einfach super entspannen lässt. Aber seht selbst:

Bis bald 👋